Pflanze des Monats August 2010 – Portulakröschen
Botanischer Name: Portulaca grandiflora Hook
Deutscher Name: Portulakröschen
Pflanzenfamilie: Portulacaceae ( Portulakgewächse)
Heimat / Geschichte:
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete des Portulakröschens (Portulaca grandiflora Hook) sind die subtropischen und tropischen Regionen Argentiniens und Brasiliens in Südamerika. Inzwischen ist die Pflanze weltweit verbreitet.
Portulak ist ein alter römischer Name, der sich von dem lateinischen Wort „portula“ wie Pförtchen ableitet. Damit wurde die sich mit einem Deckel öffnende Samenkapsel bezeichnet.
Verwandt ist das Portulakröschen mit dem Portulak (Portulaca oleracea L.), der schon im achten vorchristlichen Jahrhundert als Heilpflanze in einer babylonischen Schrift erwähnt wird. Er wurde auch als vitamin-, mineralstoff- und spurenelementereiches Wildgemüse verwendet, geriet in Vergessenheit, spielt heute bei gesundheitsbewusster Ernährung aber wieder eine Rolle.
Botanik:
Das Portulakröschen (Portulaca grandiflora Hook) gehört mit über 100 Arten zur Gattung Portulak. Diese Gattung ist die einzige der Familie der Portulak-gewächse (Portulacaceae).
Das Portulakröschen ist eine einjährige, frostempfindliche, niederliegend – kriechende, halbsukkulente Pflanze. Sie kann 10 cm – 20 cm hoch und bis zu 15 cm breit werden.
Die bis zu 2,5 cm langen, ganzrandigen, hellgrünen, lanzettlichen, fleischigen Blätter stehen wie Perlen wechselständig an den rötlichen, verzweigten Stängeln.
Das Portulakröschen blüht von Juni bis Oktober mit 3 cm – 4 cm großen, meistens gefüllten, an der Basis von wolligen Haaren umgebenen, satinartigen Blüten in den leuchtend bunten Farben weiß, gelb, rot, rosa, orange.
Die ungestielten endständigen, kurzlebigen Blüten sind zwittrig mit unterständigem Fruchtknoten und haben viele Staubblätter.
Sie öffnen sich bei Sonnenaufgang und schließen sich abends wieder.
Die gefüllten Portulakröschen haben, bis auf die neuen „Allgefüllten“, noch etwa 30% Samenbildung.
Die vielen winzigen, schillernd grauen oder glänzend schwarzen, kugeligen bis nierenförmigen Samen entwickeln sich in Samenkapseln, die sich bei Reife im Querschnitt öffnen. Die Samen sind etwa 4 Jahre lang keimfähig.
Das Portulakröschen ist für Blattläuse anfällig.
Standort / Pflege / Verwendung
Das Portulakröschen (Portulaca grandiflora Hook) ist für Menschen geeignet, die nicht ständig mit der Gießkanne herumlaufen möchten. Es liebt sehr sonnige, heiße Lagen wie Trockenmauern, Sukkulentengärten, Steingärten mit nährstoffarmen, sandigen Gartenböden.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge.
Diese sehr schöne, aber nicht so populäre Sommerblume, eignet sich auch als Kübelpflanze.
Die Blüten und Blätter sind wie beim Portulak (Portulaca oleracea L.) essbar. Und der Saft der Blätter wirkt lindernd bei Insektenstichen, Verbrennungen und Ekzemen.
Text: Barbara Lawatsch 7/10
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten
Quellenangabe:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band I, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1958
Botanisches Institut Bonn: Dumont’s Große Pfanzenenzyklopädie, Band II, Dumont Köln, 1988