Pflanze des Monats September 2004 – Buntnessel
Botanischer Name: Solenostemon scutellarioides (L.) Codd Syn.: Coleus blumei Benth.
Deutsche Namen: Buntnessel,
Coleus
Pflanzenfamilie: Lamiaceae (Lippenblütengewächse)
Heimat: Philippienen, Südostasien; mittlerweile in den ganzen Tropen anzutreffen
Allgemeines:
Die Buntnessel gehört in die Pflanzenfamilie der Lamiaceae (Lippenblütengewächse).
Sie ist eine Blattschmuckpflanze und kann als Pflanze für das Fensterbrett oder im sommerlichen Sommerblumenbeet verwendet werden. Mit ihren farbenprächtigen, schön gezeichneten Blättern hat die Buntnessel unter den beliebten Zimmerpflanzen einen festen Platz. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichem Aussehen.
Die Buntnesseln gelten als dankbare, anspruchslose Zierpflanzen. Je heller und sonniger ihr Standort ist, desto ausgeprägter werden die Farben.
Im tropischen Afrika und Asien sind über 200 nahe Verwandte Arten beheimatet.
Die krautigen Pflanzen werden bis 80 cm hoch. Die grün-rot oder auch gelb gezeichneten Blätter sind kreuzgegenständig und zugespitzt. Die blau-weißen Blüten sitzen in einer endständigen Traube und erscheinen zwischen Juni und September.
Wissenswertes:
Die zerriebenen Samen der Buntnessel sollen mit Wein gemischt in Südostasien als Aphrodisiakum Verwendung finden. In Solenostemon scutellarioides wurden noch keine medizinisch wirksame Stoffe nachgewiesen.
Kultur und Vermehrung:
Buntnesseln sind nur als junge Pflanzen schön. Man sollte sie deshalb häufig durch Stecklinge vermehren. Die unscheinbaren Blütenstände sollten entfernt werden, weil sie den Blättern die Kraft nehmen. Sie duften nicht.
Eine Vermehrung durch Samen ist möglich. Durch die Stecklingsvermehrung kann man jahrelang die Buntnessel mit seiner Lieblingsfarbe erhalten und nachziehen.
Die Stecklinge werden mit 2 – 3 Blattpaaren abgeschnitten. Die Wurzelbildung erfolgt innerhalb einer Woche. Günstig ist eine übergestülpte Plastiktüte mit Luftlöchern um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzeugen. Eine weitere leichte Vermehrungsmethode ist für Fensterbankgärtner noch einfacher. Man stellt den Steckling einfach in ein Wasserglas. Wenn sich dort nach kurzer Zeit dann die Wurzeln gebildet haben kann und muss eingetopft werden. Außer während der Blütezeit kann das ganze Jahr über vermehrt werden. Um eine gute Verzweigung zu erzielen kann ein bis zweimal die Wachstumsspitze herausgebrochen werden.
Düngung und Bewässerung:
Bei der Auswahl des Substrates sollte man auf ein nicht zu stark gekalktes Pflanzmedium achten. Der günstigste pH Bereich liegt bei 4,5. Im Sommer brauchen die Pflanzen viel Wasser und Nahrung. Die Düngung sollte mit einem Phosphor/Kali betonten Mehrnährstoffdünger wöchentlich in einer 0,2%igen Lösung mit dem Gießen erfolgen.
Das Wasser sollte weich sein. Entweder man gießt mit Regenwasser oder verwendet abgekochtes Wasser.
Rückschnitt / Umtopfen:
Die Buntwessel wird selten umgepflanzt, weil unansehnlich gewordene Pflanzen leicht durch Stecklinge erneuert werden können. Um Pflanzen zu verjüngen ist auch einmal ein kräftiger Rückschnitt möglich.
Überwinterung:
Die Blattfarbe ist vom Licht abhängig. Im Winter werden Gelb und Rot schwächer, dann dominiert der grüne Farbton. Deshalb sieht die Buntnesseln im Sommer am schönsten aus.
Sie braucht helle nicht zu warme Räume und kann sogar im Sommer ins Freie, in die volle Sonne gepflanzt werden. Allerdings ist dann eine stärkere Wässerung nötig.
Im Winter steht sie am liebsten bei 12° – 15° Celsius.
Schädlinge:
Der weiche, krautige Wuchs bietet eine gute Angriffsfläche für Blattläuse und auch gelegentlich für Weiße Fliegen und Schmierläuse.
In der heutigen Zeit ist der Einsatz von Nützlingen gegen diesen Schädiger möglich. Dieser sollte in jedem Falle einer chemischen Bekämpfung vorgezogen werden. Wenden Sie sich bitte bei Pflanzenschutzfragen direkt an Ihren Gärtner oder den Fachhandel.
Text: Frank Telöken 08/04
Quellenangabe:
Zander – Handwörterbuch der Pflanzennamen