Pflanze des Monats Januar 2005 – Duftender Schneeball
Botanischer Name: Viburnum x bodnantense Aberc.
Deutscher Name: Duftender Schneeball,
Duftschneeball,
Winterschneeball,
Winter Viburnum
Pflanzenfamilie: Adoxaceae (Moschuskrautgewächse)
Heimat / Geschichte:
Von den etwa 150 Arten des Schneeballs kommen die meisten aus den kühlen Klimazonen Asiens, zum Teil aber auch aus Nordamerika, Europa und Nordafrika.
Eingebürgert wurden die ersten Schneebälle 1865 aus Japan.
Viele der kultivierten Arten schätzt man wegen der duftenden und auffälligen Blüten. Auch durch einen etwas metallisch wirkenden Glanz der Blätter bei einigen Arten und das stark ausgeprägte Adernetz wirken sie recht apart.
Bei manchen Arten erinnert die Blütenbildung an Hortensien.
Die Schneebälle sind sehr bis mäßig frostbeständig. Immergrüne Arten werden häufig als Hecke gepflanzt.
Botanik:
Der Schneeball, mit dem botanischen Namen Viburnum, gehört zur Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).
Botanisch und gärtnerisch unterteilt man die Schneebälle in drei Gruppen:
- Viburnum – dilatatum – Gruppe
- Viburnum – lentago – Gruppe
- Viburnum – opulus – Gruppe
In die dritte Gruppe gehört z.B. unser heimischer Schneeball.
Der Duftschneeball (Viburnum x bodnantense), eine Kreuzung, Hybride, zwischen Viburnum farreri und Viburnum grandiflorum, ist eine von zahlreichen Schneeballsorten. Er ist 1935 entstanden. Der sommergrüne, etwas frostempfindliche Strauch wird etwa 3 m hoch, hat leicht glänzende, tiefgrüne, ovale gegenständige Blätter mit hellgrüner Unterseite. Vor dem Laubabfall im Herbst bekommen sie eine intensive Orange-, Rot- oder Rotviolettfärbung.
Die stark duftenden Blüten werden je nach Klima vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr an den noch kahlen Sträuchern ausgebildet. Die Knospen sind leuchtend rosa. Die geöffneten Blüten sind hellrosa und später weiß. Sie haben verlängerte Blütenschäfte, eine fünflappige Krone, 5 Staubgefäße, einen unterständigen Fruchtknoten und einen Griffel mit dreilappiger Narbe. Die Blüten bilden einen rispigen Blütenstand.
Die weiteren Blütenstände bei den Schneebällen können flache Schirme, deren äußere Blüten steril sind, oder straußförmig, mehrfach verzweigte Doldenrispen, sein. Der sterile aber großblumige äußere Blütenkranz lockt bestäubende Insekten an. Es gibt Sorten, deren Blüten unfruchtbar sind, andere entwickeln rote bis schwarze kugelige, unterschiedlich große Steinfrüchte.
Standort / Pflege:
In milden Wintern entfaltet der Duftschneeball schon im November seine wunderschönen weißrosa Blütenrispen. Aufgrund seines intensiven Duftes hat dieses Gehölz einen besonderen Platzt im Garten verdient, am besten da, wo man öfter vorbeigeht, um den köstlichen Duft zu genießen. Der Schneeball ist als Winterblüher und Vorfrühlingsblüher auch oft in Parkanlagen zu finden.
Er wächst langsam, aufrecht-straff. Erst alte Pflanzen bilden vermehrt Ausläufer. Ältere Äste neigen sich zur Erde und wurzeln ein, so dass ein kleines Dickicht entstehen kann. Der Standort sollte geschützt, sonnig bis absonnig und nicht zu trocken sein, doch ohne Staunässe. Der Duftschneeball ist weitgehend frosthart (bis –3°C), doch wärmeliebend. Er benötigt Luftfeuchtigkeit und leicht lehmigen, humose Boden. Der Lehmboden sichert einen guten Wuchs und eine schöne Herbstfärbung.
Eine besondere Pflege ist nicht nötig, man sollte nur auf eventuell auftretende Blattläuse achten. Nach der Blüte kann man den Duftschneeball schneiden und auslichten. Alle Arten lassen sich durch Stecklinge und auch durch Veredlung vermehren. Das sollte man aber den Baumschulen überlassen. Alle Pflanzenteile sind giftig.
In größeren Gärten werden viel zu wenig Gehölze gepflanzt, die uns neben schönen Blüten, Früchten und Düften auch noch mit herrlicher Herbstfärbung erfreuen. In der Gattung Viburnum gibt es recht viele Arten mit diesen wertvollen Eigenschaften.
Besonders der Duftschneeball vertreibt im Garten die übliche winterliche Langeweile.
Text: Barbara Lawatsch 12/04
Quellenangabe:
Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 11/1982, Gartenpraxis 03/1983, Gartenpraxis 08/1990, Verlag Eugen Ulmer / Stuttgart