Pflanze des Monats November 2011 – Liebesperlenstrauch
Botanischer Name: Callicarpa bodinieri H. Lev.
Deutsche Namen: Liebesperlenstrauch,
Bodinieres Schönfrucht,
Chinesische Schönfrucht
Englischer Name: Beautyberry
Pflanzenfamilie: Verbenaceae (Eisenkrautgewächse)
Heimat / Geschichte:
Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri H. Lev.) ist in Höhenlagen von 200 m bis etwa 3000 m in tropischen und subtropischen Gebieten Zentral- und Westchinas beheimatet.
Bei uns eingeführt wurde er um 1845.
Der Name leitet sich von den griechischen Wörtern „kallos“ = schön und „karpos“ = Frucht ab.
Die bis den Dezember violett leuchtenden, perlförmigen Früchte sind mit ihrer Farbe einzigartig in der Pflanzenwelt.
Die zahlreichen bunten kleinen Beeren haben dem Strauch nicht zu Unrecht den Namen
„Liebesperlen“ –strauch, vergleichbar mit der gleichnamigen Süßigkeit, eingebracht.
Botanik:
Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri H. Lev.) gehört innerhalb der Familie der Verbenaceae (Eisenkrautgewächse) mit etwa 140 Arten zur Gattung Callicarpa. Er ist ein sommergrüner, nur bedingt frostharter, flach wurzelnder Strauch, der bis 3 m hoch und fast ebenso breit werden kann.
Die in jungen Jahren schorfig behaarten Äste stehen aufrecht, licht und verzweigen sich sparrig. Im Frühjahr und Sommer sieht der Strauch deshalb unscheinbar und steif aus. Im Herbst gewinnt er durch sein leuchtendes hellgelbes bis orangefarbenes Laub und durch die attraktiven Früchte.
Die elliptischen, spitz zulaufenden, gezähnten, oberseits dunkelgrünen Blätter stehen gegenständig. Sie sind unterseitig heller, weich büschelig behaart und können bis zu 17 cm lang werden.
Die kleinen helllila Blüten entwickeln sich im Hochsommer. Sie stehen achselständig an den Zweigen in bis zu 2 cm langen und bis zu 3 cm breiten Trugdolden, die etwa 2 cm lang gestielt sind. Die Blüten haben einen 4 – lappigen Kronsaum. Die 4 Staubblätter und der Griffel ragen heraus. Sie werden eifrig von Bienen und Hummeln besucht.
Der Liebesperlenstrauch eignet sich nicht als Solitärpflanze, da er weitgehend selbststeril ist. Er benötigt weitere Liebesperlensträucher zur besseren Bestäubung und zum reicheren Fruchtansatz.
Im September entwickeln sich aus jeder Trugdolde etwa 30 bis 40 erbsengroße, dunkelviolett glänzende Beeren. Sie sind 4 – fächerig aufgebaut und enthalten 4 kleine Samen.
Nach dem Laubabfall bleiben die Beeren noch bis in den Dezember am Strauch. Sie sind für den Menschen giftig. Inzwischen haben aber lernfähige Vögel die Früchte trotz ungewohnter Farbe als Futterquelle in kalten Wintern entdeckt.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge.
Der Liebesperlenstrauch wird weder von Schädlingen noch von Krankheiten befallen.
Standort / Verwendung:
Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodenieri H.Lev.) benötigt einen vor kalten Winden geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort.
Der Boden sollte durchlässig und humos sein.
Rückschnitt verträgt der Strauch nicht, er benötigt ihn auch nicht, da sich die Früchte nur am zweijährigen Holz entwickeln können.
Allerdings eignen sich abgeschnittene Zweige mit den dekorativen Beeren hervorragend als lange haltender Vasenschmuck. Sie werden gerne in der Floristik verwendet.
Bei uns wird hauptsächlich Callicarpa bodenieri H. Lev. var. giraldi (Hesse ex Rehder) angepflanzt.
Ein recht großer Strauch wächst im Botanischen Garten am Fuß des Elisenturms.
Text: Barbara Lawatsch 10/11
Foto: Prof. Dr. Manfred Brusten
Quellenangabe:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1960
Botanisches Institut Bonn: Dumont’s Große Pflanzenenzyklopädie, Band I, Dumont, Köln, 1998
Bärtels, Andreas: Enzyklopädie der Gartengehölze, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001