Pflanze des Monats Juli 2006 – Wandelröschen
Botanischer Name: Lantana camara L.
Deutscher Name: Wandelröschen
Pflanzenfamilie: Verbenaceae (Eisenkrautgewächse)
Heimat / Geschichte:
Die ursprüngliche Heimat des Wandelröschens sind die tropischen Regionen Südamerikas bis in eine Höhe von 800 m. Heute ist es weltweit in tropischen und subtropischen Klimazonen als strauchig verholzte Pflanze, oft als Hecke anzutreffen. Bei uns ist es als Kübel- oder Balkonkastenpflanze mit zahlreichen Sorten kultiviert, auch als anmutiger Hochstamm. In den feuchtwarmen Gebieten der Erde ist es nicht besonders gern gesehen, gilt als Unkraut, da es sich wild wuchernd in Wäldern und auf Wiesen ausbreitet und für das Vieh giftig ist. Als Zier- und Gartenpflanze ist es allerdings überall beliebt. Lantana camara L. ist sogar ein sehr anziehender Strauch wegen der farblich außerordentlich variablen Blütenstände.
Botanik:
Die Gattung Lantana L. gehört zur Familie der Verbenaceae (Eisenkrautgewächse) und umfasst etwa 150 Arten an Sträuchern. Eine sehr bekannte Art ist Lantana camara L. . Sie wächst vom tropischen Amerika nördlich bis Texas und South-Carolina.
Das Wandelröschen ist ein immergrüner, stark wüchsiger, sparrig verästelter, rundlicher Strauch, der 30 cm bis 100 cm hoch wird. Die Äste und Zweige sind vierkantig, unbewehrt oder stachelig. Die meist gegenständigen Blätter sind eirund bis länglich, zugespitzt, runzelig, rau, am Rand gekerbt bis gesägt. Zerreibt man sie, strömen sie einen eigenartigen herben Duft aus. Der Reiz der Pflanzen liegt im Wandel der Farben beim Blühen. Blüten, die beim Aufblühen orangefarben sind, wechseln zu gelb und später dunkelbraunrot. Bei anderen Sorten wechselt die Farbe von rosa zu feuerrot, violett usw. Nur wenige Sorten sind farbstabil. Die kleinen, zu dichten Köpfchen vereinten Blüten stehen in einem ährenförmigen Blütenstand. Sie sind gedrängt doldenartig angeordnet.
Der Kelch ist sehr klein. Die Kronröhre ist dünn, vier- bis fünfspaltig mit abstehendem Saum. Sie besitzt 4 Staubblätter, die in der Mitte der Kronröhre angeheftet und eingeschlossen sind. Der Fruchtknoten ist zweifächerig, davon jedes Fach einsamig. Es entwickelt sich eine beerenartige Steinfrucht. Der gesamte Fruchtstand erinnert, auch in der Färbung, an eine Brombeere. Da die Beeren bei Vögeln beliebt sind, sorgen diese somit für die Verbreitung der Pflanze. Das Wandelröschen blüht von Juni bis September und lockt auch zahlreiche Schmetterlinge an. Doch ist im Umgang mit der Pflanze Vorsicht geboten, da sie in allen Teilen giftig ist.
Standort / Pflege:
Das Wandelröschen ist eine frostempfindliche Pflanze, die sich aber auch nicht problemlos als Zimmerpflanze halten lässt. Es lässt sich gut als Kübelpflanze nach den Eisheiligen im Sommer auf der Terrasse, im Winter in einem hellen Raum bei + 10°C halten. Die Pflanze benötigt im Freien einen sonnigen, vor Regen geschützten Standort. Sie stellt keine zu hohen Ansprüche. Doch muss regelmäßig gedüngt und gut gewässert werden. Staunässe ist aber unbedingt zu vermeiden. Kürzt man die Triebe im Frühjahr auf etwa die Hälfte, entspitzt sie mehrmals im Sommer, wird die Pflanze kompakter und verzweigt sich besser. Das Wandelröschen ist eigentlich eine robuste Pflanze, kann aber von Läusen und Weißen Fliegen befallen werden. Die Blüten locken nicht nur Schmetterlinge an, auch der Mensch bleibt fasziniert vor den Blütenköpfchen stehen, die ihre Farbe im Auf- und Verblühen ändern. Je älter die Pflanze, desto schöner wird sie.
Text: Barbara Lawatsch 6/06
Foto: Frank Telöken
Quellenangabe:
Fritz Encke: Pareys Blumengärtnerei, Bd II, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1960
http://www.giftpflanzen.com/lantana_camara.html
http://www.heimwerker.de/service/garten-lexikon/wandelröschen.html
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